Grabmyrs Œuvre vereint malerische Abstraktion mit konkreten Bildtiteln, die eine präzise Figuration mutmaßen. Das liegt daran, dass der motivische Anlass für das jeweilige Gemälde vom malerischen Umsetzungsprozess nie soweit aufgesogen wird, dass die Grundstimmung verloren geht. Häufig thematisieren die Werke das Wesen der vier Elemente: Feuer, Wasser, Erde, Luft – die „Kraft des Lebendigen“, wie Franz Grabmayr sagte.
Parallel zu den Arbeiten in der Natur begann Grabmayr ab 1970 Tanzbilder zu schaffen. Sie wurden zum zweiten zentralen Thema in seinem Werk, es gibt sie in verschiedenen Formaten. Da seine sonst typische pastose Ölmalerei nicht zu dem Thema der sich bewegenden Tänzerinnen passte, erprobte der Maler im Atelier flüssigere Tuschen, Stoff- und Aquarellfarben, leichtere Bildträger wie Molino und Papier und arbeitete mit dicken Pinseln. Mann kann „Tanzblätter“-Sitzungen als Gegenteil von statischen Aktmodellzeichnungen sehen. „Die Figur wird eigentlich zerrissen, wenn eine Tänzerin sehr dynamisch arbeitet. Wenn sie sich langsamer bewegt, zu einer anderen Musik, werden die Bilder flächiger…Die Tänzerinnen müssen mit der Musik ganz ident sein. Dann springt der Funken über“, beschrieb Grabmayr diese Werke.
Franz Grabmayr verstarb 2015 in Wien.