Hier wird eine Anekdote von meiner Großmutter mit der üblichen Ikonografie meiner Bildsprache verwoben. Als meine Großmutter noch eine Pension am Land betrieb, sammelte sich am Ende der Sommersaison immer einiges an Papierkram an. Sie schredderte diesen immer mit einem Aktenvernichter. Da sie in ihrer Kirchengemeinde sehr aktiv ist, muss das Papier vernichten wohl einmal in einem Gespräch gefallen sein, denn sie brachte die Papierstreifen immer in die Kirche, wo man sie verwendete, um die Särge der Verstorbenen auszustopfen. Diese Geschichte wird hier bildlich umgesetzt, wobei es im Bild noch weitere Anspielungen und Hinweise auf das baldige Ableben gibt. Rechts vorne hebt ein Mann mit Wachssiegel die Hand, dahinter steht eine Frau, die zwei Siegel auf den Wangen kleben hat. Hinter ihnen ist ein Wanderzug, der mit brennenden Kerzen naht, um die Siegel zu schmelzen. Im Hintergrund sehen wir die vier Reiter der Apokalypse, alle mit ihren jeweiligen Attributen versehen. Diese zeigen sich beim Brechen der ersten vier Siegel. Die Hoffnung zeigt sich jedoch daran, dass nur sechs Wachssiegel abgebildet wurden; denn das Brechen eines siebten würde schließlich das definitive Ende bedeuten.