Gunter Damisch wurde 1958 in Steyr in Oberösterreich
geboren. Von 1978 bis 1985 studierte er an der Wiener Akademie der bildenden
Künste, unter Anderem bei Arnulf Rainer. Damisch war ein Vertreter der „Neuen
Wilden“ in Österreich. Jene Kunstrichtung entwickelte sich in den 80ern als
Gegenbewegung zur kopflastigen und intellektuellen Konzeptkunst und Minimal Art
der 1960er und 70er. Die Neuen Wilden orientierten sich an den Künstlern des
Fauvismus (z.B. Henri Matisse, André Derain). Ihrem Vorbild treu ist die Kunst
der Neuen Wilden dominiert von markantem Expressionismus, stark
kontrastierenden Farben, großformatigen Bildern und spontaner Gestik. Sie
beschäftigten sich stark mit elementaren Themen wie Angst, Tod, Sexualität. Einige
internationale Vertreter der Neuen Wilden sind zum Beispiel Claude Viallat,
Markus Lüpertz oder Rainer Fetting.
In einem Gespräch mit Alexandra Schantl meinte Günter
Damisch, er identifiziere sich sehr mit Paul Klees Idee des Künstlers als
Gärtner. Das bedeutet, er bewegt sich in verschiedenen Situationen, das
Wachsende zu fördern, etwas Neues zu pflanzen, oder das, was sich entwickelt
hat, abzuernten. Zeichnung und
Lithographie haben immer eine zentrale Rolle in Damischs künstlerischer
Produktion gespielt. In der Zeichnung entwickeln sich Sujets und Motive, die sich
in der Folge in die Leinwand und Skulptur ausweiten.
Gunter Damisch verstarb 2016 mit nur 58 Jahren in Wien. Er
war seit 1992 Professor für Grafik an der Akademie der bildenden Künste in
Wien.