Andreas
Leikauf wurde 1966 in Judenburg, Österreich geboren. Er studierte an der Akademie
der Bildenden Künste in Wien Malerei und Bildhauerei. Künstlerisch war Leikauf von
der Kunst der 1980er inspiriert. Die 80er Jahre waren eine Ära des sich
entwickelnden globalen Kapitalismus, der politischen Umwälzungen, der globalen
Massenmedien, des Wohlstandsgefälles und der ausgeprägten Musik und Mode, die
durch Hip-Hop und elektronische Popmusik gekennzeichnet war. Dies hatte einen
starken Einfluss auf die in dieser Zeit aufgewachsene Künstlergeneration. Der
Fall der Berliner Mauer am Ende des Jahrzehnts markierte das Ende des Kalten
Krieges, doch die Ära war auch von der afrikanischen Hungersnot geprägt. Zu den
prominenten Kunstbewegungen dieser Zeit gehörten Neo Geo, die Generation der
Bilder und der Neoexpressionismus, der sich in Deutschland, Frankreich und Italien
durchsetzte. Künstler wie Anselm Kiefer, Jörg Immendorf, Enzo Cucchi, Francesco
Clemente und Julian Schnabel gehörten zu den wichtigsten Künstlern dieser Zeit,
ebenso wie Jean-Michel Basquiat, Keith Haring und Kenny Scharf, die die
Street-Art- und Graffiti-Bewegung entwickelten, die schnell bekannt wurde.
Der Bezug
zur Pop-Art und Graffiti Kunst ist auch in Leikaufs Werken zu finden, deren intensive
Atmosphäre und Suggestionskraft durch das enge Bild-Text-Gefüge entstehen.
In der Kunst wird viel geredet. Wortwörtlich. Jede Ausstellung enthält einen
Ausstellungstext, eine Eröffnungsrede, einen Katalog, mindestens einen kritischen
Artikel in der Zeitung. Ist ein Künstler erfolgreich, wird es weitererzählt und
sein Ruhm steigt durch Mundpropaganda. Das Gerede in der Kunst ist genauso
wichtig wie das Bildnerische an sich. Ob das nun positiv oder negativ zu
betrachten ist, bleibt dahingestellt. Leikauf jedenfalls greift das Thema auf
mit seinen ausdrucksstarken Bild-Text Kombinationen. Diese ist
der Erzählkunst von Comics angelehnt.