Seine Bilder wirken auf erstem Blick höchst abstrakt und ohne Realitätsbezug. Bei näherer Betrachtung stellt man jedoch fest, dass es Eindrücke von gegenständlichen Situationen sind, welche Krawagna aufgefallen sind, und die er auf das für seine Sehweise Wesentliche reduziert hat. Er beginnt zum Beispiel, den Eindruck des Reflektierens vom Sonnenlicht und Meer auf weißen Gebäuden in Griechenland zu malen. Daraus entstehen dann ein leuchtendes Weiß und Blau, flankiert von Kohlezeichnung. Das häufig verwendete Schwarz – sei es in Linien oder Flächen – unterstreicht diesen malerischen Reduktionsprozess, wobei das Schwarz auch die Kombination mit Farben immer wieder neu belebt. Es gibt dem Ganzen außerdem eine zeichnerische Dimension.
2020 führte Peter Krawagna ein Interview mit dem international renommierten Kurator Hans Ulrich Obrist. Dort kam zur Sprache, dass ironischer Weise Abstrakte Malerei nicht seine primäre Inspiration ist. Stattdessen ist er immer wieder von den Werken von Paul Cézanne, Alberto Giacometti und Francis Bacon beeindruckt. Dennoch besteht eine Verbindung zur abstrakten Malerei, da Krawagna keine Vorstudien macht. Der erste Eindruck wird immer schnell verarbeitet, anschließend entstehen zusätzlich kleinere Werke, die das Motiv wiederholen. Insofern kann man sagen, dass bei Krawagna das Hauptwerk zuerst entsteht, und dann die Skizze.